Mannheimer Morgen startet Podcast von Stotternden für Stotternde
Der Mannheimer Morgen startet heute ein neues Podcast-Projekt: Unter dem Titel „Ppppodcast – der Podcast von Stotternden für Stotternde“ arbeitet Kultur-Redakteur Sebastian Koch das Thema „Stottern“ journalistisch auf. Koch stottert selbst stark und wird den Podcast moderieren. In den einzelnen Episoden spricht der 28-Jährige mit Betroffenen über die Auswirkungen, die das Stottern auf ihre jeweiligen Lebenswege genommen hat. Auch wissenschaftliche Experten kommen in den mindestens neun Folgen zu Wort.
„Das Ziel des Podcasts ist es, über das Thema neutral zu informieren“, sagt Koch. Er wolle in Gesprächen herausarbeiten, was es für Betroffene bedeutet zu stottern, und welche Hilfen es gibt. „Im Rahmen der bislang geführten und aufgezeichneten Gespräche wurde mir häufig gesagt, dass sich Stotternde auch darüber ärgern, dass durch Medienberichte der Eindruck entstehe, die eine oder andere Therapie sei quasi allheilend“, erklärt Koch. „Eine Therapie, die jedem Stotterer hilft, gibt es nicht. Dazu ist Stottern ein noch immer zu komplexes Handicap.“
Karsten Kammholz, Chefredakteur des Mannheimer Morgen, sagt: „Wir möchten Betroffenen Mut machen, indem wir zeigen, dass sich auch Stotternde ihre Lebensträume erfüllen können. Außerdem wollen wir Flüssigsprechende für das Thema und den Umgang mit Stotternden sensibilisieren. Ich bewundere Sebastian Kochs Mut und Offenheit für dieses besondere journalistische Projekt.“ In Deutschland stottern etwa 800.000 Menschen, was etwa einem Prozent der Bevölkerung entspricht.
Die Gesprächspartner Kochs sind unter anderem die Logopädin Graciela Lozano, der stotternde Politiker Malte Spitz (Grüne) oder der Musiker Artjom Chechik. In einer Folge berichtet ein junger stotternder Mann über seine traumatischen Erlebnisse in der Schule.
Die Episoden erscheinen im Zwei-Wochen-Rhythmus mittwochs auf den Streaming-Plattformen Spotify, Deezer und Apple Podcast sowie auf dem Onlineportal des Mannheimer Morgen.